Experimental Learning Lab: Sinnlichkeit & Digitalität

Wie kann sinnliche digitale Lehre aussehen? Anhand von Filmbeispielen und Audio-Performances explorieren wir in diesem Experimental Learning Lab die Möglichkeit, Sinnlichkeit und Digitalität zu verbinden.

Aktivitäten

  • Kurs organisieren
  • Kurs teilnehmen
  • Videokonferenz/Webinar durchführen

Format

Veranstaltung

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Ausgangslage
Das Experimental Learning Lab ist ein offline und online bestehender Raum der Exploration an der ZHdK. Es werden Zukunftsformen der digitalen Lehre erforscht. Wie überträgt sich Sinnlichkeit in der Zweidimensionalität der Bildschirme? Und wo bereichert Sinnlichkeit digitale Lehre? Um sich den Antworten anzunähern, wurde Talaya Schmid, freischaffende Künstlerin, Kunstdozentin und Mitgründerin des Film und Kunst Festivals «Porny Days», eingeladen einen Zoom-Workshop abzuhalten.

Umsetzung
Zur Vorbereitung auf den Workshop lädt Talaya uns ein, die Umgebung, in der wir uns befinden, sinnlich zu gestalten. Sei es mit einem Getränk, Raumspray oder kuscheligen Schal. Während sie mit ihrer Vorstellung beginnt, lauschen wir ihrer Stimme. Hinter der Frage von Sinnlichkeit und Digitalität kann unter anderem der Begriff Erotik stecken. Er wird von der Moralverstellung von Sexualtität in einer Gesellschaft und Kultur definiert. Während eine Zensur von sexuellen Akten in Geschichtsbüchern stattfindet, gehen ein Viertel aller Klicks im Internet zu Pornoseiten. Es scheint eine Diskrepanz zwischen Gesellschaft und unserem Handeln zu bestehen. Talaya sieht hier die Wichtigkeit, Pornographie als Teil unserer Kultur zu begreifen und die Wechselwirkung zwischen Bildern und Beziehungen zu sehen. Der Kurzfilm “JELLYFISH” von Maryna Makarenko führt uns heran an die Möglichkeit, Horizonte zu erweitern. Im Film werden Körper und Identitäten vermischt und neu zusammengefügt. Vieles in einer Gesellschaft scheint davon abzuhängen, ob man es klar kategorisieren kann. Was passiert, wenn Kategorien abgeschafft werden? Gibt es dann noch Angriffsfläche für Diskriminierung? Die Gedanken sind abgeschweift und die Konzentration der Teilnehmenden lässt nach. Darum lädt Talaya uns zur Propriozeption ein. Jede:r Teilnehmende soll sich einen Platz in dem Raum suchen, worin er:sie sich gerade befindet. Aus dieser Position heraus wird die Wahrnehmung auf die eigenen Gliedmasse und die Lage des Körpers im Raum gelegt. Das dient zum Ausgleich der Zeit vor dem Bildschirm. Erfrischt und präsenter als zuvor kehren alle zum Zoom-Meeting zurück. Zum Schluss finden wir zur Stimme und ihrer Aussagekraft. Wie laut oder schnell gesprochen wird, bezieht sich auf unseren sozialen und mentalen Zustand. Die Stimme ist ein Medium, dass in unseren Körpern Schwingungen erzeugt. Sie wird zu einem sinnlichen Instrument in der digitalen Welt. Um mehr Bewusstsein für die Stimme zu kreieren, gibt uns Talaya Tipps für das Stimmtraining. Ein Auszug:

  • Springen und Schütteln
  • Strecken und laut Gähnen
  • An das Lieblingsessen denken und «mmmmmmmh...» sagen

Abschliessend hat der Workshop gezeigt: Es ist wichtig mehrere Sinne im digitalen Raum anzusprechen. Bewusste Pausen, der Einsatz der Stimme oder gemeinsamen Erfahrungen dienen als Hilfsmittel.

Disziplinen: E-Learning

Mitwirkende: Ninja Hoffmann (E-Learning), Talaya Schmid (extern), Rebekka Jamila Wolfgruber (Digital Assistant)

Aufwand: Entwicklung 3 Tage, Durchführung 2 Stunden

Text: Rebekka Jamila Wolfgruber