Ausgangslage
In einer Zeit, in der sich die ZHdK seit längerem online bewegt, in der sich Vorlesungen und Seminare in den virtuellen Raum verschieben, ist das Nutzen von digitalen Medien unabdingbar. Das Team des E-Learning der ZHdK möchte Inklusion in Videokonferenzen anhand der Parameter Sprache, Bewegung und Ton untersuchen. So entstand, gemeinsam mit dem Forschungsschwerpunkt Transdisziplinarität, die Idee eines «Experimental Learning Lab».
Im Windtunnel, welcher sich auf dem Dach der ZHdK befindet, soll das erste Lab Meeting stattfinden. Es sollen in einem experimentellen Setting verschiedene Parameter eingesetzt und dessen Wirkung für Inklusion in Videokonferenzen aufzeichnen werden, um angemessene Angebote zu planen und begleiten zu können. Die Orientierung an den Parametern rückt das Experimental Learning Lab in den Fokus, welcher zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Lab soll hierzu einen Beitrag leisten, indem den Fragen nachgegangen wird:
Wie können wir hybride Settings inklusiv gestalten? Wie können wir unterschiedlichste Akteur:innen mit unterschiedlichsten Merkmalen sichtbar, hörbar, greifbar und spürbar für alle machen?
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wurden verschiedene Akteur:innen eingeladen.
Umsetzung
Das Experimental Learning Lab findet einerseits vor Ort an der ZHdK statt und anderseits können Interessierte sich via ZOOM zuschalten. Es wird live gestreamt und dokumentarisch festgehalten.
Um die drei Parameter Sprache, Bewegung und Ton in ihrer Vielfältigkeit zu erleben, um einen Mix aus Möglichkeiten zu experimentieren, versuchen die Protagonist:innen verschiedene Parameter einzubringen und zu testen. Zusätzlich wurden zwei Künstler:innen eingeladen.
Der Akkordeon Spieler Noel Dožic spielt auf dem Windtunnel eine erste Sequenz, dabei fällt auf, dass der Ton eine enorme Wichtigkeit in Videokonferenzen spielt. Manuel Ledergerber, Digital Assistant, versucht den Ton über ein Mikrofon und Audiomovers einzufangen und wiederzugeben. In der zweiten Sequenz kommt die Tanzlehrerin, Simone Bucher, zum Einsatz und bereichert mit ihrer Bewegung im Windtunnel. Hierbei fällt auf, dass es gut gelingt, die Bewegung beim Streaming zu übertragen, und dass Inkludieren von Bewegung in Videokonferenzen sehr gut möglich ist.
Während des ganzen Experiments wird Gesprochenes anhand von live Closed Captions in ZOOM übersetzt. Mit der Telepräsenzrobotin können sich die digital Teilnehmenden frei im Windtunnel bewegen und dadurch teilhaben, sich involvieren und explorieren.
Nach einiger Zeit der Beobachtung scheint klar zu sein: Hier handelt es sich um abstrahierende Inklusion in Videokonferenz, in welcher Zuschauer:innen im hybriden Format im Windtunnel partizipativ mitmachen können.
Das Experimental Learning Lab lässt sich nicht eingrenzen. Es steht die subjektive Sicht der Protagonist:innen im Zentrum. Hier handelt es sich um ein Experimental Learning Lab, welches viel spannende Inklusionen hervorgebracht hat. Bemerkenswert war auch, wie alles zusammen harmonierte. Durch die Inklusion der verschiedenen Parameter und Akteur:innen wurde deutlich, wie die verschiedenen Formate zusammenspielen können. Es ist ein gutes Beispiel wie künstlerisches und kreatives Arbeiten auch Online angeboten werden kann und wie Akteur:innen mit unterschiedlichen Merkmalen trotz räumlicher Ferne zusammengebracht werden können.
Es war ein voller Erfolg und hat die Neugierde geweckt, für ein Experimental Learning Lab II.
Disziplinen: E-Learning, ITZ, FSP Transdisziplinarität
Mitwirkende der ZHdK: Charlotte Axelsson (E-Learning), Florian Dombois (FSP Transdisziplinarität), Ninja Hoffmann (E-Learning), Michael Koch (ITZ), Manuel Ledergerber (Digital Assistant), Emanuela Ring (Digital Assistant)
Aufwand: Entwicklung 1 Tag – Durchführung ½ Tag
Text: Emanuela Ring